Wenn die Arbeitskollegen plötzlich nicht mehr Manfred, Günter oder Ute, sondern Robustus, Robina oder vielleicht auch R2-D2 heissen. Dann schaudert es bereits heute vielen von uns über den Rücken und wir stellen uns die Fragen: Wird mein Arbeitsplatz in Zukunft von einem Roboter besetzt, welche Aufgaben kann ich dann selbst noch übernehmen?
Die jüngsten Fortschritte in den Forschungsfeldern der Robotik und der künstlichen Intelligenz verunsichern stetig weiter viele von uns und werfen die Debatte auf, ob viele unserer Jobs zukünftig nicht mehr von Menschen, sondern von Robotern ausgeführt werden. Berechnungen hierfür reichen für die Schweiz von einer Bandbreite von 10% bis zu 50% an bedrohten Jobs. Mit Sicherheit können wir sagen, dass der technologische Fortschritt einen bedeutenden Wandel für unsere Arbeitswelt mit sich bringt. Was aber derzeit nicht absehbar ist, ist in welcher Form dieser Wandel auftreten wird und wie genau er aussieht.
Zwei Szenarien sind denkbar: Roboter kommen als Komplement zum Menschen zum Einsatz und machen menschliche Arbeit dadurch effizienter, wertvoller und schaffen zeitgleich zusätzliche, höhere Aufgabenbereiche. So ist es für uns schon jetzt alltäglich geworden, dass man beispielsweise in der Autoindustrie fast nur noch metallene Arme sieht, die Teile zusammenschweissen und einzelne Arbeitsschritte übernehmen. Aber was genau passiert, sobald Roboter nicht mehr nur als Komplement, sondern ersetzend zum Menschen – als Substitut – für menschliche Arbeit eingesetzt werden? Die Meinungen an dieser Stelle gehen auseinander. Von Segen bis Fluch wird in den einzelnen Fachforen debattiert. Fest steht: Der Wandel hat viele weitreichende Folgen für unsere Gesellschaft und Arbeitswelt: Stellen Sie sich einmal vor, Ihr Kind, das heute noch in der Schule Lesen, Schreiben und Rechnen lernt, wäre auf dem Arbeitsmarkt mit einem Schlag obsolet. Erst jüngst hat Alibaba Gründer Jack Ma in einem Interview seine Sorge dazu beigetragen und gefordert, dass ein Umdenken weg von einem wissensbasierten Bildungssystem, hin zu einem Bildungssystem, das Werte wie Teamwork, Empathie und selbständiges Denken in den Vordergrund stellt, erforderlich ist, um sich grösstmöglich von Robotern zu unterscheiden.
Es bleibt abzuwarten, in welcher Form Roboter zukünftig in unsere Arbeitswelt eindringen. Sicher ist, dass sie dieses tun werden. Die Zukunft wird zeigen, wie sich Mensch und Maschine zu positionieren haben.
Autor: Arne Grüttner
Tags: Future of Work