An der Universität St. Gallen hat der Virus einen ordentlichen Fussabdruck (bis jetzt) hinterlassen – Veranstaltungen werden abgesagt, die Universität unternimmt Massnahmen zur Verlegung des Unterrichts und Desinfektionsmittel befinden sich nun in vielen Lehrräumen. Zugegebenermassen ist die Angst um den Virus schon zu spüren und auch bei uns am Lehrstuhl werden Konferenzen und Co. erst nach gutem Abwägen besucht. Die Angst scheint nicht nur bei uns sichtbar, sondern äussert sich auch drastisch auf sämtlichen Aktienmärkten. Der morgendliche Blick in die Medien dreht sich rund um den Virus. Wenn man glaubt, dass die Kurse nicht mehr tiefer fallen können, wird man doch wieder überrascht. Doch schaut man genau hin, sinken die Aktienkurse nicht für alle Unternehmen. Die Profiteure des Coronavirus sind unumstritten Unternehmen, die Software für mobiles Arbeiten anbieten. Die Aktien des amerikanischen Videokonferenz-Anbieters Zoom oder des Göppinger Anbieters für Fernwartungssysteme Teamviews boomen richtig. Physische Büros müssen dank dieser Unternehmen nicht mehr besucht werden und selbst Meetings mit den Kunden können ganz virtuell stattfinden. Anleger scheinen einen Zufluchtsort in der Krise gefunden zu haben, doch wird der Hype auch wieder abflachen? Der Zoom-Chef Eric Yuan unterstreicht seine Meinung in einer Pressekonferenz, dass der Hype um die Videokonferenz-Software durch Corona zwar verstärkt wurde, aber nicht vorübergehend sei. Wir leben in einer Welt der digitalen Kommunikation, so Yuan, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Sicherlich sind die kürzlich neu hinzugekommenen Kunden ein profitables Geschäft für Zoom und Co., doch ob sie sich nach der Coronakrise zu langetablierten Kunden entwickeln, ist fragwürdig.
Wie dem auch sei – die Zukunft des Arbeitens scheint an einem Angelpunkt zu stehen. Wie wir auch in unserer bisherigen Forschung und Beiträgen gezeigt haben, liegt die Zukunft des Arbeitens in den Armen der digitalen Innovationen. Tello und Zoom haben bei uns am Lehrstuhl schon jenseits der Krise bedeutende Plätze eingenommen und ermöglichen es uns flexibel, mobil und ortsunabhängig zu arbeiten. Vor nicht allzu langer Zeit haben wir zudem einen Beitrag zu Microsoft Teams veröffentlicht – sicherlich einen Versuch wert.
Autor: Lena-Marie Paetzmann
Tags: Digital, Future of Work