Wie neuartige Technologien unser Arbeitsleben verändern

Von KI-Recruiting-Tools zu industrieller Automatisierung und Robotik – neue Technologien verändern unsere Arbeitsweise immer stärker. Sie versprechen Effizienzsteigerungen, mehr Produktivität und ein höheres Wohlbefinden unter Mitarbeiter:innen. Aber wie wirken sich KI und Co. tatsächlich auf die Menschen aus, die täglich mit ihnen arbeiten?

Ein neu erschienener Harvard Business Review Artikel stellt sich dieser Frage und gibt einen Einblick in die aktuelle Forschung aus verschiedenen Bereichen.

Bereits der erste Kontakt zwischen Unternehmen und Bewerbenden ist von Technologie geprägt. KI-Tools unterstützen beim Auswerten von Lebensläufen, dem Prüfen von Anschreiben oder virtuellen Vorstellungsgesprächen. Dabei ist die Gefahr von menschlichen Biases in KI-basierten Systemen bekannt und laut HBR hat eine neue Studie ergeben, dass selbst wenn explizit geschlechtsspezifische Informationen entfernt werden, heutige KI-Technologien das Geschlecht einer Bewerber:in immer noch genau bestimmen können.

Das elektronische Monitoring von Mitarbeiter:innen ist ein weiterer umstrittener Bereich. Ein Forscherteam fand heraus, dass diese Art von Kontrolle die Arbeitszufriedenheit von Arbeitskräften verringert und ihr Stressniveau erhöht. Auf die Leistung scheint die Technologie keinen Einfluss zu haben, dafür aber auf die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter:innen sich kontraproduktiv verhalten und beispielsweise mehr Ressourcen brauchen.

Bei der Arbeit mit automatisierten Tools wie Chatbots ergab sich Authentizität als Schlüsselkomponente. Eine Reihe von Studien ergab, dass Mitarbeitende positiver reagieren, wenn sich das Tool authentisch und insbesondere menschlich präsentiert.

Um neuartige Technologien erfolgreich für Mitarbeitende einzusetzen, hebt HBR einen Ausgleich zwischen Optimismus und Enthusiasmus für den Fortschritt sowie der Anerkennung von teilweise negativen Auswirkungen dieser Tools auf Arbeitskräfte hervor. Das bedeutet auch, dass Führungskräfte ihre Annahmen ständig überprüfen, eine zu starke Vereinfachung vermeiden und sicherstellen müssen, dass ihre Entscheidungen nicht durch reines Bauchgefühl, sondern durch neueste Daten und Erkenntnisse geleitet werden.