Zeitgeschichte der Digitalisierung: Kolumnen-Défilé 2003 – 2025

Zur Feier meiner Emeritierung an der Universität St.Gallen ist dieses Buch erschienen, am 20. Mai 2025, dem Tag meiner Abschiedsvorlesung. Aber warum gerade dieses? Warum nicht eine Publikation über eine vielversprechende Digitaltechnologie wie das Metaverse oder Humanoide Roboter? Nein, ein Hype-Thema wollte ich bewusst nicht, denn der Entwicklungsstand von digitalen Technologien kann morgen schon von gestern sein. Dies haben wir am ChatGPT-Moment Ende 2022 und am Markteintritt von DeepSeek anfangs 2025 gesehen. Diese begrenzte Haltbarkeit gilt auch für die meisten Fachpublikationen, die aus unserem Team in all den Jahren erschienen sind. Seien es die Bücher zu Knowledge Networks, zu E-Learning, zu Mobile Business oder zu Web 2.0 in der Unternehmenspraxis, oder die diversen Fachblogs, wie die Enterprise 2.0 Fallstudienplattform, die Learning Waves oder der Wissenswert Blog Carnival. Die Bücher werden nicht mehr verkauft, die Websites existieren nicht mehr wirklich, auch weil sich meine Forschungsinteressen geändert haben.

Gleich geblieben ist hingegen – und das über 20 Jahre – das Schreiben, dessen Ergebnis nun als Buch vorliegt. Zu jeder Ausgabe des Lehrstuhlnewsletters habe ich eine persönliche Kolumne über aktuelle digitale Entwicklungen geschrieben; etwas das gerade «hype» war und ein Stirnrunzeln, freundliche Lästerei oder weissagende Übertreibungen verdiente. Nun sind Kolumnen keine wissenschaftlichen Publikationen. Sie sind ein Genre ohne Forschungsdesign und Aussicht auf Punktgewinne für akademische Rankings. Mein Antrieb war die reine Freude es zu tun, oft verbunden mit dem Gefühl der staunenden Erleichterung, dass mir wieder ein kolumnenwürdiges Thema eingefallen ist.

In ihrer Gesamtschau sind die 165 Kolumnen wie ein eine kleine Zeitgeschichte der Digitalisierung. Und Geschichte bleibt, sie hat kein Verfallsdatum. Neben diesem inhaltlich begründeten Entscheid reifte auch mein Entschluss für die Form. Ich fand, dass diese Texte das Papier wert sind, auf dem sie jetzt gedruckt sind. Einige dieser Print-Exemplare werden den digitalen Wandel eher überdauern als die Floppy Disks, CDs, USB-Sticks, externen Festplatten und Cloud-Speicher, auf denen die Arbeitsergebnisse meiner Lehrstuhljahre – vermeintlich – festgehalten wurden. Meine Wertschätzung dem Gedruckten gegenüber führte weiter zur Illustratorin und auch zur Druckerei ihres Vertrauens. Das Buch ist augenscheinlich auch ein Kunstwerk und ein handwerkliches Schmuckstück, wie sie in ihrem Vorwort und auf ihrer Website PD Dr. Monika Kritzmöller – Trends+Positionen näher beschreibt.

Das Werk ist im Buchhandel erhältlich oder kann direkt beim Verlag (mail@flabelli-verlag.de) bestellt werden.

Den Käufern und Beschenkten wünsche ich anregende Lektüre mit dem ein oder anderen Denkanstoss für ihren Alltag in unserem Zeitalter der Digitalisierung.


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Tags: Digital, Kolumne, Leseempfehlung, Linktipps, Publikation



2 Kommentare

  • Jan Ihwe

    Liebe Frau Back, ganz herzlichen Dank für Ihre anregende Kolumne, die ich seit Jahren immer gern gelesen habe! Auch und gerade, weil ich nicht aus dem Kernfeld der Digitalisierung komme, habe ich immer wieder aktuelle Informationen verbunden mit wichtigen Denkanstößen darin gefunden. Ich werde sie also vermissen! Ihnen wünsche ich alles Gute für Ihre Emeritierung, genießen Sie die neuen Freiheiten, die damit verbunden sind! Beste Grüße Jan Ihwe

  • Ralph Müller

    Liebe Frau Dr. Back,
    herzlichen Dank für die Newsletter der vergangenen Jahre sowie die Idee und Tat, dem sich immer wieder verflüchtigenden, neukonstituierenden und ahistorischem Phänomen der Digitalisierung durch ein Buch eine materiell-analoge und damit geschichtliche Existenz zu geben.
    Ihnen eine gute Zeit als Emerita!
    Ralph Müller

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