Google Feud: Ein Spiegelbild unseres kollektiven Denkens

Wie würdest du diese Frage beenden? “Can the government control …?” Was denkst du? Und was würde Google vorschlagen? Genau hier setzt das Browser-Spiel Google Feud an. Es fordert dich heraus, die Autovervollständigungsvorschläge von Google zu erraten – und zeigt dabei oft mehr über unser kollektives Denken, als uns lieb ist.

Erinnerst du dich an die 90er-Jahre-Show Familienduell? Google Feud folgt demselben Prinzip, nur dass die Antworten heute aus der digitalen Welt stammen. Die Grundlage für die Vorschläge sind die meistgesuchten Anfragen bei Google – das, was andere Menschen weltweit oder in deiner Region am häufigsten gesucht haben. Suchanfragen wie “is it normal to …?” oder “why do people …?” werfen oft Fragen auf, die uns gleichzeitig schmunzeln und schlucken lassen. Was passiert hier? Verstehen wir Google nur als Suchmaschine, oder lässt es uns denken, dass bestimmte Fragen wichtiger sind, nur weil sie populär sind?

Ein Blick in das kollektive Denken der Gesellschaft: Die Vorschläge von Google entstehen nicht zufällig, sondern spiegeln die digitalen Gedankenströme einer großen Masse wider. Sie geben uns Einblicke in gemeinsame Ängste, Interessen und seltsame Neugierde. Gleichzeitig lenken sie unsere Aufmerksamkeit in bestimmte Richtungen. Das stellt eine wichtige Frage: Wie sehr prägen uns diese automatisierten Ergebnisse in unserem eigenen Denken? Folgen wir blind der Mehrheit oder bleiben wir unabhängig?

Wie frei ist unser Wille? Der Philosoph Arthur Schopenhauer sagte einmal: “Der Mensch kann tun, was er will; er kann aber nicht wollen, was er will.” Wenn Google uns automatisch Vorschläge macht, stellen wir uns vielleicht nicht mehr die Frage, was wir selbst wirklich denken oder suchen wollen. Stattdessen folgen wir unbewusst den Spuren der Mehrheit. Sind wir also noch unabhängige Denker oder nur ein weiteres Zahnrad im digitalen Kollektiv?

Ein Spiel für die Feiertage

Doch neben all der Kritik: Google Feud macht Spaß! Gerade in den Weihnachtsfeiertagen kann es zum Highlight der Familienrunde werden. Wie wäre es mit einer analogen Variante? Hier ein Vorschlag:

  1. Einer stellt die Frage: „Wie würde Google diesen Satz vervollständigen: “Why are cats …?”
  2. Alle raten: Die Spieler schreiben ihre Top-3-Vorschläge auf.
  3. Punktevergabe: Je näher die Antworten an den echten Google-Ergebnissen sind, desto mehr Punkte gibt es.
  4. Spaßfaktor: Diskutiert die verrücktesten Ergebnisse – von lustig bis fragwürdig.

Teste es selbst: Im Bild links siehst du, wie Google meine Suchanfrage vervollständigt hat. Interessanterweise sieht das Ergebnis bei jedem anders aus – abhängig von Suchhistorie, Trends und persönlichen Mustern. Denn Google kombiniert individuelle Faktoren mit globalen und regionalen Trends, was zu überraschenden Ergebnissen führen kann. Teste es doch mal selbst: Wie würde Google Deinen Satz beenden?

Link-Tipp: Einen tieferen Einblick in die Suchtrends bietet Google selbst mit seinem Google Trends Tool.

Lese-Tipp: Der Jahresrückblick von Google zeigt, wonach Menschen in der Schweiz am meisten in 2024 gesucht haben.


Autor:


Tags: Digital, Linktipps



Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*

*

*