Einstürzende Brücken, gesperrte Autobahnen und marode Gebäude – Europas Infrastruktur befindet sich in einem erschreckenden Zustand. Allein in Deutschland gelten rund 16.000 Brücken als sanierungsbedürftig, und europaweit drohen täglich weitere Bauwerke ihre Sicherheit zu verlieren. Ganze Regionen sind bereits von Verkehrschaos und eingeschränktem Warenfluss betroffen. Unternehmen leiden unter Lieferengpässen, und im schlimmsten Fall steht die Sicherheit von Millionen Menschen auf dem Spiel.
Gleichzeitig leidet die Bauindustrie unter einem dramatischen Fachkräftemangel: Laut Eurostat sind 20 % der Bauarbeiter über 55 Jahre alt, während junge Menschen zunehmend Berufe wie Betonbauer meiden. Die anspruchsvollen, körperlich belastenden Aufgaben schrecken viele ab und verstärken den Personalmangel weiter. Die alternde Gesellschaft inklusive fehlender Nachwuchskräfte, und veraltete Arbeitsprozesse treffen die Branche wie ein Doppelschlag.
Die Frage ist klar: Wie können wir Europas Infrastruktur retten, wenn die personellen Ressourcen fehlen? Hier kommen digitale Technologien und Robotik ins Spiel.
Ein konkretes Beispiel ist das Start-up unserer früheren Doktorandin Lena-Marie Pätzmann: Aiina Robotics (mit ihren Co-Foundern Claus Carste, Julian Hoffmann und Nicola Kolb, siehe Bild links). Das Unternehmen hat sich auf die Automatisierung der Betonsanierung mit Hilfe von Baurobotern spezialisiert – eine der zeit- und arbeitsintensivsten Aufgaben im Bauwesen. Heute ist die Betonsanierung noch ein hochgradig manueller Prozess, der für die Arbeiter enorme physische Belastungen mit sich bringt.
Die robotische Lösung von Aiina Robotics ermöglicht es, diese anspruchsvollen Aufgaben effizienter und sicherer zu gestalten.
Die Vorteile von Aiina Robotics im Überblick:
Auch international zeigt sich der Trend zur Automatisierung auf Baustellen. In Japan bauen vollautomatisierte Maschinen Staudämme, während Drohnen in der Schweiz gefährliche Inspektionen übernehmen. Laut dem Sifted-Report wird der globale Markt für Bauroboter bis 2029 durchschnittlich um 15,5 % pro Jahr wachsen und von aktuell 360 Millionen Euro auf 750 Millionen Euro ansteigen.
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Autor: Lena-Marie Paetzmann
Tags: Linktipps, Nachhaltigkeit, Robotics