Wie KI unsere Sprache verändern könnte

Millionen von Menschen nutzen täglich KI-Tools, um akademische Beiträge, E-Mails oder unternehmensinterne Berichte zu verfassen. Im Kontext der angestrebten Produktivitätssteigerungen bleibt ein Aspekt jedoch oft unberücksichtigt: Welche langfristigen Auswirkungen hat diese Entwicklung auf die Vielfalt und Kreativität unserer Sprache?

Bereits vor einigen Jahren haben sich Kommentatoren kritisch mit dem Einfluss von KI auf die Sprache und Themen wie Sprachverlust oder dem Sprachenlernen befasst. Durch die rasanten Entwicklungen in den letzten Jahren, insbesondere durch „Large Language Models“ (LLM), hat diese Diskussion einen neuen Höhepunkt erreicht. Erste Studien vermerken bereits eine Veränderung im Vokabular in akademischen Publikationen, während Sprachwissenschaftler und Juristen auf die Gefahren einer verstärkten „Hegemonie des Englischen“ oder gar „Textinzest“ hinweisen.

Während einige befürchten, dass sich die geschriebene Sprache durch KI zu sehr homogenisieren, sehen andere eine Chance für die Zusammenarbeit mit KI als Partnerin. Dies wird möglich, indem KI Autorinnen und Autoren bei der Entwicklung von Konzepten, der Wahl der Tonalität und der Förderung ihrer Kreativität unterstützt. Zudem gibt es Beispiele, die zeigen, wie KI zur Erhaltung bestimmter Sprachen eingesetzt werden kann. Ein Beispiel ist dabei die Zusammenarbeit zwischen OpenAI und der Regierung von Island, die darauf abzielt, die isländische Sprache durch gezieltes Fine-Tuning und Reinforcement Learning from Human Feedback (RLHF) zu erhalten und die „KI-Kluft“ zu minimieren.

Der signifikante Einfluss von KI auf unsere Gesellschaft ist unbestritten. Inwiefern jedoch die Sprachentwicklung positiv oder negativ beeinflusst wird, wird sich wohl erst in den kommenden Jahren zeigen. Dementsprechend laden wir Sie herzlich ein, mittels der verlinkten Beiträge tiefer in die Thematik einzutauchen und sich selbst ein Bild von diesem spannenden und weniger diskutierten Aspekt von KI zu verschaffen.