Digitale Kompetenzen werden immer wichtiger, um an unserer Welt teilzuhaben und diese mitgestalten zu können. Die Stärkung solcher Fähigkeiten rückt deshalb immer weiter in den Fokus. Aber wie können informatische Kompetenzen allgemein definiert werden?
Es existieren verschiedene Ansätze, um relevante digitale Kompetenzen zu beschreiben. Jeanette Wing hebt 2006 mit «Computational Thinking» die Schulung mathematischen und ingenieurmässigen Denkens sowie genereller Lösungskompetenz hervor. Ein zweiter Ansatz geht von Daten aus. Unter dem Konzept «Data Literacy» haben Ridsdale et al. digitale Kompetenzen 2015 als die Fähigkeit, „Daten auf kritische Art und Weise zu sammeln, zu managen, zu bewerten und anzuwenden“, definiert. Der Europäische Kompetenzrahmen DigCom2.1 von 2017 hingegen verfolgt einen ganzheitlicheren Ansatz und definiert sehr grundlegende Fähigkeiten in Bezug auf die Nutzung von Informations– und Kommunikationstechnologien. Einen vierten Ansatz präsentiert die Coalition for Digital Intelligence von OECD, IEEE SA und DQ Institute zusammen mit dem World Economic Forum. Dieses Framework-Konzept umfasst acht Kompetenzbereiche mit insgesamt 24 Kompetenzen, die auf drei verschiedenen Kompetenzstufen definiert sind. Dabei stehen vor allem in der Basisstufe Themen wie Sicherheit und Ethik bei der Nutzung digitaler Technologien im Fokus.
Auch Prof. Dr. Seufert und Prof. Dr. Stanoevska von der Universität St. Gallen haben ein Modell zur Erfassung der Informationskompetenz entwickelt. Es beinhaltet 7 Facetten, von der Festlegung des Informationsbedarfs über die Informationssuche bis zur Reflexion des Informationsprozesses und der Ergebnisse als Kern des Modells.
Der Einblick in diese verschiedenen Ansätze zeigt die Breite digitaler Kompetenzen auf. Die anfangs gestellte Frage, wie digitale Kompetenzen definiert werden können, kann nicht abschliessend beantwortet werden. Vielmehr wird deutlich, dass es nicht um einzelne, isolierte Kompetenzen geht, sondern um die Betrachtung des grösseren Zusammenhangs, um als mündige Bürger:innen aktiv an der digitalen Gesellschaft teilzuhaben.
Autor: Valentina Ablondi
Tags: Digital, Future of Work, Leseempfehlung