Krypthowährungen schiessen derzeit aus dem Internet wie Pilze in einem gut befeuchteten Wald. IOTA, das 2016 gegründet wurde, gehört dort eher schon zu den alten Eisen. Aber was genau steckt hinter IOTA und warum ist es sinnvoll, heute noch darüber einen Newsletter-Post zu schreiben? Ist IOTA nicht nur eine weitere Kryptowährung von der man besser die Finger lassen sollte?
IOTA ist einer unter Vielen
Ja, denn genauso wie bei einer Vielzahl von anderen Kryptowährungen, denen der Olymp im Kryptohimmel versprochen wurde, ist der erste Hype um IOTA schon längst abgeklungen. Derzeit beträgt der Coin Price nur noch 1,59€, weit entfernt von seinem Allzeithoch im Dezember vergangenen Jahres von 4,43€. Interessant ist dabei der Umstand, dass IOTA bis August 2017 eine für IOTA eigens entwickelte Hashfunktion genutzt hat, die aber nachweislich schwere Sicherheitslücken beinhaltete. Der Nachweis über diese Sicherheislücke wurde aber nicht umgehend von den IOTA-Entwicklern an die Öffentlichkeit kommuniziert, sondern erst durch den Blog tangleblog.com offengelegt, was den IOTA-Kurs zum Einsturz brachte. Seitdem wird der IOTA-Kurs getrieben durch Spekulationen über neue Partnerschaften mit Grossunternehmen.
IOTA ist anders
Auf der anderen Seite unterscheidet sich IOTA grundlegend von den meisten existierenden Kryptowährungen. So basiert IOTA eben nicht auf der Blockchain-Technologie. Damit umgeht IOTA eines der viel beschriebenen Probleme des Bitcoins, die Skalierbarkeit von Transaktionen. Derzeit ist es in etwa möglich 7 Transaktionen pro Sekunde über das Bitcoin-Netzwerk ablaufen zu lassen. Geht man davon aus, dass im Internet of Things (IoT) Milliarden von Geräten miteinander kommunizieren müssen, so würde dies zu einem Stillstand des Netzwerkes führen. IOTA hingegen nutzt den sogenannten Tangle – ein Konzept, das auf der Speicherung von Transaktionen innerhalb eines gerichteten azyklischen Graphens beruht – und ermöglicht somit quasi eine unendliche Skalierbarkeit. Des Weiteren gibt es bei IOTA auch keine zentralen Miner, die unter anderem mit der Gewinnung von Bitcoins beschäftigt sind. Somit kommt IOTA aktuell komplett ohne Transaktionsgebühren aus, die beispielsweise bei der Transaktion von Bitcoins anfallen würden. Somit eignet sich IOTA gerade für Mikrotransaktionen, die im IoT zum Alltag werden könnten.
Wieso habe ich derzeit also noch keine IOTA Coins in meinem Wallet? Der Markt für Kryptowährungen steckt weiter in den Kinderschuhen. Ich bin überzeugt davon, dass sich in den nächsten Jahren eine Kryptowährung etablieren wird, glaube aber nicht, dass diese Kryptowährung ohne zentrale Instanz durch eine Regierung auskommt. Erst in der letzten Woche berichtete Gary Cohn, der Ex-Goldman Sachs Präsident, dass er ebenfalls davon überzeugt ist, dass sich eine globale Kryptowährung durchsetzen wird. Diese wird seiner Meinung nach eben nicht auf Mining beruhen. Daher wäre IOTA sicherlich eine gute Alternative für das IoT, oder nicht?
Autor: Arne Grüttner
Tags: Digital