Je länger je mehr zeichnet sich ab, dass Telekom-Anbieter mit dem Smart-Home-Gedanken neue Geschäftspotenziale riechen. In einem Medienbericht hat die Deutsche Telekom angekündigt, bald auch einen eigenen Sprachassistenten, der auf den Namen „Magenta“ hört (Hallo Magenta!), auf den Markt zu bringen. Ich habe mich direkt gefragt: Wieso noch ein weiterer Sprachassistent? Studien zu Plattform-Geschäften zeigen, dass ein Markt jeweils nur für zwei bis max. drei Anbieter Platz bietet (ganz nach dem Motto: The winner takes/eats it all, Schreiber 2016).
Darüber hinaus trübt aber auch ein weiterer Schein den Smart Home Gadget: Während ich immer noch auf die Integration unterschiedlichster Gadgets in einer Plattform, auch in der Schweiz, hoffe, macht nun die Deutsche Telekom vor, was Kooperation im Smart-Home-Bereich heisst. Denn der Magenta-Assistent kooperiert mit Alexa, will also nicht in erster Linie den Amazon-Riesen konkurrenzieren, sondern setzt auf innovative Lösungen mit Partnerschaften. Das ist übrigens mitunter ein Forschungsthema in meiner Studie, die Anfangs Dezember zum Thema „Agile Innovation for Next Generation Mobile Business“ veröffentlicht wird (siehe Gast-Kolumne). Das könnte also dazu führen, dass die Telekom es schafft, Smart-Home-Geräte miteinander erfolgreich auf den eigenen Telekom-Routern (dient als Smart-Home-Plattform) zu verknüpfen.
Im hart umkämpften Smart-Speaker-Markt will Magenta ausserdem damit trumpfen, dass die Daten mit den deutschen Datenschutzgesetzen konform sind und ausschliesslich auf deutschen Servern gespeichert werden. Ich bin gespannt, wie sich Magenta nach der geplanten Markteinführung im Frühjahr 2018 durchsetzen wird.
Quelle: Schreiber, C.(2016). Internet Ökonomie. Springer Verlag: zu Plattform “the winner takes it all”: www.springer.com/de/book/9783662490464
Autor: Prof. Dr. Andrea Back
Tags: Digital